Ochsen, Löwen, Bären, Linde, Krone - betritt man ein traditionelles Gasthaus im deutschsprachigen Raum, macht man sich selten Gedanken darüber, woher der jeweilige Name kommt. Dabei ist die Entstehung und Verbreitung von Wirtshausnamen tief in der Kultur verwurzelt! Bereits im Mittelalter war es üblich, Häusernamen gut sichtbar zur Straße hin anzubringen. Erst im 18. Jahrhundert wurden flächendeckend Hausnummern eingeführt: Ab etwa 1750 wurde die Häusernummerierung europaweit durchgeführt: 1750 in Madrid, 1762–1765 in London, ab 1779 in Paris. Erst 1799 schloss sich Berlin als einer der letzten Großstädte der Vergabe von Hausnummern an. Somit gerieten die alten Häusernamen in Vergessenheit und waren nur noch für Apotheken und Gasthäuser üblich. Hier aber überlebten die ursprünglichen Namen oft ganze Weltkriege und unzählige Pächterwechsel. Der Name "Linde" nimmt dabei eine besondere Bedeutung ein. Zusammen mit "Ratskeller" und "Krone" führt er die beliebtesten Restaurantnamen in Deutschland an. |